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Di | 26.11.2013
Koncentracijsko taborišče Auschwitz - slika:apa
"Requiem für Auschwitz" von Roma
Im Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers Auschwitz hat das Orchester des Philharmonischen Vereins der Sinti und Roma gestern in der polnischen Stadt Krakau das "Requiem für Auschwitz" gespielt.
Komponist
Roger Moreno Rathgeb
"Dies ist eine Hommage an alle Opfer des Lagers, Roma, Juden und nicht-Juden, Russen, Tschechen, Polen und Franzosen", sagte der Komponist Roger Moreno Rathgeb, der ein Sinto ist, nach der Vorführung in der Philharmonie von Krakau.
Alle "das gleiche Elend erlebt"
"Sie haben das gleiche Elend erlebt, das gleiche Schicksal, sie sind alle durch das selbe Tor ins Lager gekommen und haben es alle durch den selben Schornstein verlassen", sagte Rathgeb. Er hätte sich gewünscht, dass das Stück in Auschwitz selbst aufgeführt werde, doch sei dies aus "technischen Gründen" nicht möglich gewesen. Doch in Krakau seien sie zumindest nahe am Lager, das gestern vor 68 Jahren durch die Rote Armee befreit worden war, sagte Rathgeb.
Dienstag in Berlin
Aufgeführt wurde das "Requiem für Auschwitz" vom Orchester des Philharmonischen Vereins der Sinti und Roma in Frankfurt am Main, mit Roma-Musiker aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Tschechien und der Slowakei, wie der Organisator Marcel Tsas erklärte. Das Stück wird morgen in Berlin gespielt wird. Die Uraufführung des Stücks, das Rathgeb nach einem Besuch in Auschwitz schrieb, hatte am 3. Mai 2012 in Amsterdam stattgefunden.
Über 1 Millionen Menschen in Auschwitz ermordet
Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die Nationalsozialisten etwa sechs Millionen europäische Juden, darunter rund drei Millionen polnische Juden. Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden allein etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden, aber auch nicht-jüdische Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer. Das Lager wurde am 27. Jänner 1945 von sowjetischen Truppen befreit.