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Di | 26.11.2013
KZ Auschwitz-Birkenau
25.1.2013
Nationalfonds: "Findbuch" für NS-Opfer
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Jänner - dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz - hat der Nationalfonds der Republik Österreich das Findbuch für Opfer des Nationalsozialismus vorgestellt.
Das neue Online-Portal ermöglicht eine Suche nach Materialien zu NS-Vermögensentziehungen und österreichischen Restitutions- und Entschädigungsmaßnahmen in mehreren österreichischen Archiven.
130.000 Datensätze
Das Findbuch soll laufend erweitert werden und bietet zunächst rund 130.000 Datensätze aus dem Österreichischen Staatsarchiv und den Landesarchiven von Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Tirol. Damit können etwa Informationen zu Vermögensanmeldungen, die Juden und Jüdinnen nach dem "Anschluss" 1938 abgeben mussten, aber auch zu Akten der nach Kriegsende eingerichteten Rückstellungskommissionen online abgefragt werden.
Historische Adressbücher & Amtskalender
Zudem bietet das Findbuch historische Adressbücher und Amtskalender in digitalisierter Form, wodurch Recherchen zu Privatpersonen, gewerblichen Betrieben oder Behörden, die für die NS-Vermögensentziehung und Rückstellung nach 1945 zuständig waren, erleichtert werden. Das Findbuch stellt damit eine der umfangreichsten Sammlungen von personenbezogenen Informationen zu den NS-Vermögensentziehungen sowie zu österreichischen Restitutions-und Entschädigungsmaßnahmen nach 1945 dar.
Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer
"Teil der österreichischen Erinnerungskultur"
Für die Vorsitzende des Kuratoriums des Nationalfonds, Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, kommt das Findbuch zum richtigen Zeitpunkt. Der 2001 auf Basis des Washingtoner Abkommens eingerichtete Entschädigungsfonds, dessen Arbeit die Grundlage für das Findbuch bildete, habe seine Aufgaben weitgehend erfüllt. Im Vorfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktages werde ein wichtiger Informationsspeicher zugänglich gemacht, der nicht nur NS-Opfern aus Österreich und deren Nachkommen zugutekomme, sondern auch Historikern, Schulen, Universitäten und Gedenkprojekten. "Recherchen im Findbuch sind auch eine Form des Erinnerns und Gedenkens und somit Teil der österreichischen Erinnerungskultur", so Prammer.
Generaldirektorin der Nationalbibliothek
Johanna Rachinger
Licht in die tragischen Schicksale bringen
Für die Generaldirektorin der Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, ist das Findbuch "ein wichtiges Werkzeug" für die Nachkommen vieler Opfer, "zu ihrem Recht zu kommen oder Licht in die tragischen Schicksale ihrer Verwandten zu bringen".