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Alice Schwarzer |
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"Die große Verschleierung. ..."
Alice Schwarzer, umstrittene Frontfrau der Frauenbewegung, meldet sich zu Integration und Verschleierung muslimischer Frauen zu Wort. Islamisten wollten die Scharia mitten in Europa einführen. Falsche Toleranz in Deutschland habe allen geschadet.
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Alice Schwarzer gibt das Buch "Die große Verschleierung. Für Integration, gegen Islamismus" heraus. Die Frauenrechtlerin hat Geschäftssinn und den richtigen Riecher dafür, wann sie was am geschicktesten und öffentlichkeitswirksam platziert. Dass die Chefin der Frauenzeitschrift "Emma" ausgerechnet für ihren einstigen Feind, die "Bild"-Zeitung, von der Verhandlung gegen Jörg Kachelmann berichtet, ist vielen schleierhaft. Bei Integration und Islamismus ist die 67-jährige Autorin aber schon lange am Ball. |
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"... systematische Unterwanderung ..."
Schwarzer treiben Themen wie Kopftuch, Burka und die Unterdrückung von Frauen im Namen des Islam seit Jahrzehnten um. In ihrem neuen Buch schreibt sie: "Das wahre Problem ist die systematische Unterwanderung unseres Bildungswesens und des Rechtssystems mit dem Ziel des "Islamisierung des Westens", im Klartext: die Einführung der Scharia mitten in Europa." Als die "eilfertigsten HelferInnen dieser Kräfte" macht sie in Deutschland Konvertiten aus.
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Falsche Toleranz
Die Islamisten sind nach Auffassung der Journalistin "vor allem in den Universitäten, bei den Protestanten und im alternativen Milieu auf offene Ohren gestoßen". Falsche Toleranz und eine Sonderbehandlung etwa von muslimischen Mädchen in der Schule - kein Schwimm- oder Sexualkundeunterricht - verhindere Integration und verfestige Parallelgesellschaften. Das Kopftuch nennt Schwarzer die "Flagge der Islamisten", die Vollverschleierung mit Burka zutiefst menschenverachtend. Die meisten islamischen Verbände hält die Kölner Autorin für extrem konservativ bis fundamentalistisch.
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"Unbehagen"
In dem neuen Buch sind Beiträge aus der "Emma" zusammengetragen, von Schwarzer, aber auch Expertinnen wie der Soziologin Necla Kelek oder der Journalistin Antonia Rados. In der europäischen Bevölkerung gebe es ein "Unbehagen" gegen Zwangsheirat und Zwangsverschleierung, das öffentlich beim Namen genannt werden müsse, meint Schwarzer. Sie hatte schon in den Büchern "Die Gotteskrieger" (2002) und "Die Antwort" (2007) die Islamisten an den Pranger gestellt. Das aktuelle Thema Integration ist eine Domäne ihrer "Emma".
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Unverständnis
Das "Bild"-Engagement löst aber Unverständnis aus. 2007 hatte Schwarzer großformatig für das Boulevardblatt mit den Nacktfotos geworben und das hatte sie schon viel Sympathien gekostet. Kollege Günter Wallraff hielt ihr "reine Karriere-Geilheit" vor. Jetzt schreibt die neue "Bild"-Reporterin aus Mannheim - sonst geistreich und wortgewaltig - Plattes wie: "Die Öffentlichkeit ist längst in zwei Lager geteilt: in das Der-arme-Kachelmann-Lager und das Die-arme-Freundin-Lager. Doch scheint die Anzahl derer zu wachsen, die nachdenklich geworden sind." Vor Gericht spricht Schwarzer gern in laufende Kameras - Scheinwerferlicht hat sie noch nie gestört.
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"Alice und Angela - ein Herz und eine Seele"
Schwarzer war immer umstritten, auch wenn ihre Verdienste um die Gleichberechtigung der Frau allgemein anerkannt werden. Galionsfigur des Feminismus ist sie für die einen, "merkwürdig gestrig" finden sie andere. Schwarzer habe sich von der Lebensrealität der Frauen entfernt und sei nicht mehr Sprachrohr der Emanzipation, meinen jüngere Autorinnen. Gespottet wurde über "Alice und Angela - ein Herz und eine Seele": CDU-Kanzlerin Angela Merkel plauderte im Wahlkampf 2009 für eine "Emma"-Homestory, wie sie ihrem Mann Einkaufszettel schreibt und selbst Kuchen backt.
Empörung löste der öffentlich ausgetragene Kampf mit TV-Moderatorin Lisa Ortgies von "frau-TV" vor zwei Jahren aus. Ortgies sollte als Chefredakteurin von "Emma" das Kommando übernehmen, flog aber nach einigen Monaten wieder raus, Schwarzer hielt Ortgies für "ungeeignet". Seitdem gibt sie wieder allein den Ton an bei ihrer "Emma", die seit einigen Jahren wegen sinkender Auflagen nur noch alle zwei Monate erscheint.
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