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Aufteilung des bosnischen Gebietes
Die ehemaligen Präsidenten Serbiens und Kroatiens, Slobodan Milošević und Franjo Tudjman, bemühten sich auch während des Bosnien-Krieges (1992-1995) um die Aufteilung des bosnischen Gebietes zwischen ihren Staaten.
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Offenbar wollte allerdings keiner die bosniakische (muslimische) Bevölkerung haben, wie die bosnische Tageszeitung "Nezavisne novine" berichtet. Das ergebe sich aus den Notizbüchern des wegen Kriegsverbrechen angeklagten früheren Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladić, die die serbischen Behörden bei einer Durchsuchung im Belgrader Wohnhaus seiner Familie im Februar sichergestellt und im Mai dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien (ICTY) zugestellt haben. |
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"Wir haben sie alle den Kroaten angeboten..."
"Es gilt, den Kroaten zu helfen, um die Muslime zur Aufteilung Bosniens zu zwingen", zitierte Mladic am 8. Juli 1993 den damaligen Präsidenten der bosnischen Republika Srpska, Radovan Karadžić, gegen den seit Ende des Vorjahres der Prozess vor dem Haager Tribunal läuft. In der Notiz zum selben Tag wird auch Milosevic von Mladić zu dem selben Thema zitiert: "Den Muslimen sollen annehmbare Möglichkeiten angeboten werden, (...) auf dem Kriegsschauplatz sollen ihre Positionen allerdings zerstört werden. Ich würde die Aufteilung der Muslime auf zwei Autonomiegebiete nicht befürworten. Wir haben sie alle den Kroaten angeboten, aber Tudjman sagte: 'Nehmt ihr sie'", so Milošević laut Mladić.
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Bisher war bekannt, dass Tudjman und Milošević bei einem Geheimtreffen in Karadjordjevo westlich von Belgrad im Jahr 1991 die Aufteilung Bosnien-Herzegowinas zwischen Serbien und Kroatien besprochen hatten. Dass diesbezügliche Gespräche auch während des Bosnien-Kriegs fortgesetzt wurden, war bisher nicht bekannt. |
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Notizbücher Mladićs als Beweisunterlagen
Wie die Zeitung berichtete, möchte die Tribunalsanklage die Notizbücher Mladićs als Beweisunterlagen nicht nur in den laufenden Prozessen gegen Karadžić, den früheren serbischen Geheimdienstchef Jovica Stanišić und den serbischen Ultranationalisten Vojislav Šešelj, sondern auch gegen den ehemaligen Befehlshaber des Kroatischen Verteidigungsrates (HVO) in Herceg Bosna, Slobodan Praljak, verwenden.
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Mladić vor gut sieben Jahren untergetaucht
Mladić, der nach dem Bosnien-Krieg in Belgrad lebte, war vor gut sieben Jahren untergetaucht, wird aber weiterhin in Serbien vermutet. Mladić war zusammen mit Karadžić vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermordes und anderer Kriegsverbrechen angeklagt worden. Seine Familie hatte die Absicht geäußert, ihn gerichtlich für tot erklären zu lassen. Die serbischen Behörden erklärten, dass sie nichtsdestotrotz die Fahndung nach Mladić nicht einstellen würden.
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