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Di | 26.11.2013
Imame-Konferenz - apa/herbert pfarrhofer
Imam sollte ein Multitalent sein
Der Imam ist in der islamischen Welt der Vorbeter, der das gemeinschaftliche Ritualgebet leitet. Vor allem in Ländern ausserhalb der islamischen Welt kommen ihm aber noch weitere Funktionen zu, als Gemeindeleiter und Brückenbauer zur nichtislamischen Mehrheit.
Vorbild oder Führer
Der Imam bedeutet im Koran soviel wie Vorbild oder Führer. Er führt die Gläubigen während des Gebets und unterweist sie in den Riten. Dazu steht bzw. sitzt er, mit Blickrichtung nach Mekka und den Rücken zu den übrigen Gemeindeglieder gewandt, vor der ersten Reihe der Betenden.

In einem weiteren Sinne ist Imam auch ein Ehrentitel für hervorragend muslimische Theologen und Juristen.
In Westeuropa keineswegs rein religiös
In Westeuropa ist das Betätigungsfeld des Imams breiter und keineswegs rein religiös. Die Umfrage des Nationalfonds bestätigt, dass sich die Muslime in der Schweiz als Imam ein "Multitalent" wünschen, der ähnliche Funktionen wie ein christlicher Pfarrer übernimmt.
Gemeindeleiter
Als Gemeindeleiter soll der Imam religiöser Spezialist, Seelsorger, Sozialarbeiter, Integrationsfigur und "Brückenbauer" zwischen der muslimischen Gemeinschaft und der Gesamtgesellschaft sein. Er soll Kontakt zu Behörden und anderen Religionsgemeinschaften unterhalten.

Er soll die Muslims würdig vertreten und ihnen gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Gleichzeitig soll er das Leben der Muslime in der Schweiz gut kennen, um ihnen einen authentischen Islam, aber auch einen Islam für die Schweiz vermitteln zu können.