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Unscheinbarkeit macht nicht beliebter
Der Bau von Minaretten bewegt die Gemüter, frühestens im November kommt die Anti-Minarett-Initiative zur Volksabstimmung. Dabei gibt es in der Schwiez weit markantere Religionsbauten als die Minarette. Wichtig für die Akzeptanz ist aber das Image einer Religion.
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«Kuppel - Tempel - Minarett»
Dies zeigt das Projekt «Kuppel - Tempel - Minarett» des Zentrums Religionsforschung der Universität Luzern. Seit Sonntag und bis Ende Juni widmet sich eine gleichnamige Ausstellung in Biel dem Thema. Das Projekt dokumentierte schweizweit 19 religiöse Bauten, die Zuwanderer seit 1945 erbauten. Ihr Äusseres und ihre Symbolik zeigen deutlich ihre Funktion als Sakralbauten. |
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Imposanter Sikh-Tempel
So steht etwa ein imposanter Sikh-Tempel in Langenthal im starken Kontrast zu den umliegenden Industriebauten. Der im Jahr 2006 erstellte Bau war aber kaum umstritten. Die lokalen Behörden und auch Politiker der SVP seien eine grosse Unterstützung gewesen bei der Realisierung des Projekts, sagte Karan Singh, Präsident der Sikh-Stiftung Schweiz.
Eine andere Situation kennt das nur wenige Kilometer vom Sikh-Tempel entfernte islamische Zentrum Langenthal, das in einem diskreten Gebäude untergebracht ist. Seit die muslimische Gemeinschaft auf dem Dach ein Minarett errichten will, herrscht aber Polemik.
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Viele Faktoren spielen mit
«In der gleichen Stadt können zwei Religionen eine ganz unterschiedliche Behandlung erfahren», sagte Andreas Tunger-Zanetti, der Koordinator des Zentrums Religionsforschung. Ob ein Bauvorhaben auf Zustimmung oder Ablehnung stosse, hänge von zahlreichen Faktoren ab.
Nebst architektonischen Aspekten spielten die Umstände der Zeit oder das gesellschaftliche Image einer Religion eine wichtige Rolle. Der Islam werde heutzutage leicht in Verbindung gebracht mit Anschlägen, Kriegen und Gewalt, sagte Tunger-Zanetti. Dagegen habe der Buddhismus eher ein Image des Friedens.
Der Standort hat auch einen Einfluss: In Grossstädten wie Zürich oder Genf stossen Moscheen auf eher weniger Widerstand als in kleineren Ortschaften. Politiker begrüssten etwa den Bau der mit einem Minarett versehenen Moscheen in Genf (1963) und Zürich (1978) als Ausdruck von Internationalität und Weltoffenheit.
Zunehmend einen Ausschlag gibt auch die politische Situation. Heute thematisierten die politischen Parteien die Zuwanderung stark, sagte Tunger-Zanetti. Der Bau von Minaretten, so wenige es auch seien, stelle da eine gefundene Zielscheibe dar.
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Nicht nur in der Schweiz
Solche Debatten und Konflikte um von Minderheiten errichtete religiöse Bauten sind gemäss den Forschern nicht auf die Schweiz beschränkt. Sie fänden in vielen Ländern statt. Hinter der in Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten stehen Vertreter der SVP und der EVP.
Zu den 19 Sakralstätten, die das Projekt erfasste, gehören sieben christlich-orthodoxe Kirchen, drei Synagogen, drei Moscheen mit Minaretten, vier von Buddhisten und je eine von Sikhs und von Mormonen erbaute Andachts- und Verehrungsstätten.
Die Ausstellung «Kuppel - Tempel - Minarett» kommt im August nach Bern, im Oktober nach Basel und im November nach Zug. Im Herbst gastiert sie zudem in Nyon VD und Lausanne.
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