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Slowenien gegen Kroatien
In Slowenien steht seit dieser Woche eine große Koalition im Grenzstreit mit dem Nachbarn Kroatien. Regierung, Opposition und der Staatspräsident - alle sind sich einig.
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Der jüngste Vermittlungsvorschlag von EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn ist abgelehnt, wenn man die slowenische Position von allen diplomatischen Floskeln entkleidet.
Denn das kleine EU-Mitglied verlangt zahlreiche Änderungen, die Rehn ebenso ausgeschlossen hat wie Kroatien, das dem Vorschlag schon zugestimmt hat.
Nach EU-Vorstellungen sollen internationale Vermittler einen Schiedsspruch fällen, wo genau die Grenze in der kleinen Piran-Buch in der nördlichen Adria verläuft. |
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Slowenien verlangt |
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Wenigstens zwei Drittel der Piran-Bucht
Sollten die slowenischen Änderungswünsche bei der EU-Vermittlung abgelehnt werden, werde Ljubljana die Blockade der EU-Beitrittsverhandlungen von Kroatien fortsetzen, hatte Regierungschef Borut Pahor klar gemacht. Der geballte Druck großer EU-Mitglieder auf Slowenien hat also nicht zur gewünschten Bewegung in diesem bizarren Streit geführt. Slowenien mit nur gut 40 Kilometern Küstenlinie verlangt aus "historischen Gründen" wenigstens zwei Drittel der umstrittenen Piran-Bucht. Kroatien mit weit über 1000 Kilometern Küste will die Grenze in der Mitte der Bucht ziehen.
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Nationale Katastrophe für Slowenien
Damit verlöre Slowenien jedoch seinen Zugang zum offenen Meer, und das wird von Politikern und Medien zur nationalen Katastrophe erklärt. Aber auch für Kroatien geht es ums "nationale Prestige", weil "wir niemals, auch nicht für den Preis eines EU-Beitritts, unser Land an Slowenien abtreten", wiederholt die Staats- und Regierungsspitze gebetsmühlenartig. Es gibt keine historischen Anleihen, weil die Bucht niemals geteilt war. Venedig, Habsburg, Italien und zuletzt Jugoslawien beherrschten sowohl die kroatische als auch die slowenische Seite der Piran-Bucht.
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"Koper ist Sloweniens Tor zur Welt"
Der eigentliche Kern des Problems liegt in der Zukunft des einzigen slowenischen Adriahafens Koper. Der verwehrte Zugang zu internationalen Gewässern werde "verheerende Auswirkungen" auf die wirtschaftliche Entwicklung dieses Hafens haben, heißt es in Slowenien landauf und landab. "Koper ist Sloweniens Tor zur Welt", warnte pathetisch der slowenische Nationalistenführer Zmago Jelincic. Wichtige Konkurrenz zu Koper ist der benachbarte kroatische Hafen Rijeka.
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