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Di | 26.11.2013

Österreich soll Milivoj Ašner ausliefern
Der kroatische Amateurhistoriker Alen Budaj hat die österreichische Regierung in einem Schreiben erneut aufgefordert, den mutmaßlichen kroatischen Kriegsverbrecher Milivoj Ašner an Zagreb auszuliefern.
"Die österreichischen Behörden sollten Milivoj Ašner (Georg Aschner) den kroatischen Behörden übergeben", verlangt Budaj in seinem Brief an die österreichische Regierung.
Auslieferung von Österreich abgelehnt
Das Justizministerium in Wien hatte vor knapp drei Wochen ein Auslieferungsgesuch Kroatiens abgelehnt. Begründung: Der 92-jährige Kroate besitzt auch die österreichische Staatsbürgerschaft.

Budaj sprach nun im Schreiben Österreich das "moralische Recht" ab, Ašner zur Rechenschaft zu ziehen. Ašner habe in Österreich gelebt und die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Er sei von Österreich unter einer falschen Identität versteckt und für seine Kriegsverbrechen nie belangt worden.
Vorwürfe gegen Ašner
Das Wiesenthal-Zentrum wirft Ašner vor, im von Nazi-Deutschland unterstützten, vom Ustascha-Regime geführten "Unabhängigen Staat Kroatien" (Nezavisna Država Hrvatska/NDH) zwischen 1941 und 1945 Kriegsverbrechen in Slawonien begangen zu haben.

Ašner lebte seit 1945 in Österreich und ging 1991, als Kroatien seine Unabhängigkeit von Jugoslawien proklamierte, zurück in seine Heimat. Nachdem eine Anzeige gegen ihn erfolgt war, floh der mutmaßliche Kriegsverbrecher aus Kroatien. Im Oktober des Vorjahres machte ein kroatischer Reporter Ašner dann in Klagenfurt ausfindig.
Ašner klagte Amateuerhistoriker Budaj
Ašner soll sich als Chef der faschistischen Ustascha-Polizei in der zentralkroatischen Stadt Požega im Zweiten Weltkrieg Verbrechen an Serben und Juden schuldig gemacht haben.

Der aus Požega stammende Budaj unternahm Geschichtsforschungen, die den heute 92-Jährigen, der sich offenbar unbehelligt in Klagenfurt aufhält, schwer belasten. Der mutmaßliche Kriegsverbrecher klagte den Amateurhistoriker daraufhin wegen Verleumdung.