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 1.10.2012 |
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Sanader gibt erstes Interview seit 2010
Ivo Sanader, Kroatiens Ex-Premier und Angeklagter in fünf Korruptionsfällen, hat am Sonntag sein erstes Interview nach seiner Verhaftung im Dezember 2010 gegeben.
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In der Interview-Sendung des kroatischen Fernsehens HTV "Sonntags um 2" ("Nedjeljom u 2"), nahm Sanader unter anderem zu seinem Rücktritt Mitte 2009, seinem Verhältnis zu Kroatiens Chefankläger Mladen Bajić und seiner Nachfolgerin Jadranka Kosor Stellung.
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Kommentiert laufende Prozesse nicht
Die aktuellen drei Prozesse, die gegen ihn laufen, kommentierte er aus juristischen Gründen nur am Rande.
Sanader wiederholte, dass er zurückgetreten sei, nachdem die Gespräche mit Slowenien, das den EU-Beitritt Kroatiens blockierte, ins Stocken geraten waren.
Der Vertrag, den seine Nachfolgerin Jadranka Kosor mit Sloweniens Premier Borut Pahor unterschrieben hatte, wäre unter ihm nicht möglich gewesen. "Ich weiß nicht, wann Kroatien dann in der EU wäre", so Sanader.
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Sanader: Staatsanwalt voreingenommen
Seine Probleme hätten begonnen, als Kosor ihn Anfang 2010 aus der Partei ausgeschlossen hatte und Staatsanwalt Bajić den Auftrag gegeben hatte, Sanader jursitisch zu verfolgen, sagte der Ex-Politiker.
Er kritisierte Bajić, Anklagen nach dem Prinzip "den mag ich, den mag ich nicht", zu stellen. Bajić unterstellte er zudem, einen Kreuzzug gegen ihn zu führen und Dokumente an Medien weiterzugeben.
Bajić sei zu weit gegangen und stelle über die Medien ein negatives Bild von ihm dar, weil er zu wenige Beweise gegen Sanader habe, so der Ex-Premier. |
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Sanader will vermeintliche Unschuld beweisen
Auf die Frage, warum Bajić ihn verfolge, sagte Sanader: "Vielleicht ist das Motiv dieses, dass er bei mir zu Hause war und mir zwei Bilder geschenkt hat." "Er ist eifersüchtig auf meine Sammlung".
Bei der Staatsanwaltschaft gebe es einen Raum, in dem sich fünf Leute nur damit beschäftigen, Dokumente und Rechnungen sowie Konten von Sanader zu überprüfen.
Er werde seine Unschuld beweisen und habe sein Eigentum ehrlich erworben, betonte der Ex-Premier.
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Kosor als Nachfolgerin laut Sanader ein Fehler
Gefragt, ob es etwas gebe, wofür er sich bei der kroatischen Öffentlichkeit entschuldigen würde, sagte Sanader: "Ja, für meine Fehler. Zum Beispiel, dass ich Jadranka Kosor zu meiner Nachfolgerin gemacht habe."
Damals sei es ihm logisch erschienen, sie zur neuen Ministerpräsidentin zu bestellen. Heute würde er Luka Bebić, einen engen Freund Sanaders und Ex-Parlamentspräsidenten, auswählen. |
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2010 kam es zu Bruch Sanader und Kosor
Jadranka Kosor war von Juli 2009 bis Dezember 2011 Regierungschefin und Vorsitzende der HDZ, sie übernahm die Amtsgeschäfte nach dem überraschenden Rücktritt Sanaders.
Als Sanader Anfang 2010 versucht hatte, die Partei wieder zu übernehmen, kam es zum Bruch zwischen den beiden, Kosor ließ ihn aus der Partei entfernen.
Im Dezember 2010 wurde Sanader in Salzburg aufgrund eines internationalen Haftbefehls verhaftet. Die kroatischen Justizbehörden hatten Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs eingeleitet.
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