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Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
28.9.2008 13:30 ORF2
Restauratorin Milada Zahnhausen
Milada Zahnhausen flüchtete nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Herbst 1968 als 19-Jährige nach Wien, wo sie Bildhauerei und Keramik studierte. 35 Jahre lang stieg die tschechische Restauratorin in Wien und Niederösterreich auf Baugerüste, um die schönsten Gebäude zu restaurieren.
Wahlheimat Wien
In dieser Zeit hatte sie nicht nur einen großen Schatz an Wissen über die Historie der Wahlheimat Wien gesammelt, sondern auch Einblicke in die persönlichen Schicksale vieler Hausbewohner gewonnen. Mit der Zeit konnte sie sich zu einer der bedeutendsten Wiener Restauratorinnen emporarbeiten. Sie restaurierte Fassaden, Statuen und Interieurs der wichtigsten historischen Bauten - u. a. Wiener Oper, Hofburg, Palais Epstein, Palais Kinsky, Palais Porcia, Konditorei Demel etc. Aus gesundheitlichen Gründen führt sie seit einem Jahr nur noch kleinere Restaurierungsarbeiten wie Mosaike oder Kachelöfen aus und widmet sich verstärkt der Kunstkeramik. Ein Porträt von Dalibor Hysek.
Kärnten und seine Denkmäler
Vom Streit um die nationale Bedeutung des Fürstensteins bis hin zum alljährlichen Marsch auf den Ulrichsberg. In Kärnten brechen alljährlich im Herbst alte Wunden auf, die den Konflikt zwischen Mehrheit und slowenischer Minderheit sichtbar werden lassen. Ein junger Kärntner Slowene geht der Frage nach, wie am Tag des Denkmals in Kärnten mit Erinnerungen umgegangen wird. Matej Wakounig studiert in Wien Geschichte. "Heimat, fremde Heimat" begleitete ihn anlässlich des umstrittenen Kriegergedenkens auf den Ulrichsberg, wo sich unter den Besuchern auch etliche Neonazis befanden. Im Vorfeld des Treffens veranstaltet die Ulrichsberggemeinschaft alljährlich in Krumpendorf ein Treffen, bei dem voriges Jahr auch die Tochter Heinrich Himmlers gesehen wurde. Matej Wakounig sah sich um, ob den Beteuerungen der Veranstalter entsprechend in Krumpendorf Neonazis unerwünscht sind. Weiters sprach Wakounig mit zwei jungen Österreichern, die gegen das Ulrichsberggedenken demonstrierten und von einer Gruppe von Neonazis niedergeprügelt wurden. Sie erstatteten Anzeige. Die Historikerin Lisa Rettl befasste sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema "Partisanendenkmäler". Sie versucht, dem jungen Historiker die Kärntner Denkmaleuphorie zu erklären. Es berichten Sabina und Martin Zwitter.
Vater Morgana
Tata Morgana oder zu Deutsch Vater Morgana ist eine melancholische Geschichte der Migration, die keine sein will und doch nicht anders kann. In verschütteten Wunschbildern begegnet der Gastarbeiter Mile seinem verlorenen Sohn Nikola, der ihn überreden möchte, in die alte Heimat zurückzukehren. Der Kurzfilm "Vater Morgana" ist die Diplomarbeit des Jungregisseurs und gebürtigen Serben Sinisa Vidovic an der Kunstuniversität Linz. Ein Beitrag von Carola Mair.
Moderation - Lakis Jordanopoulos